Die Schachfreunde Bad Emstal/Wolfhagen haben auch ihr Premierenspiel in der Oberliga Ost erfolgreich gestaltet und sogleich die Tabellenführung übernommen. Gegen den Reisepartner SK Marburg gelang ein überzeugender 6:2-Erfolg.
Die Emswölfe traten nicht mit der stärksten Aufstellung an, lediglich vier Spieler, die in der 1. Mannschaft gemeldet sind, waren tatsächlich am Brett, doch auch die zweite Garnitur passte am gestrigen Sonntag. Nach zähem Beginn, immerhin ist dies jetzt Deutschlands dritthöchste Spielklasse, konnten sich die Gastgeber nach etwa zwei Stunden zunehmend in Vorteil bringen. IM Viktor Skliarov an Brett 4 blieb es vorbehalten, für den ersten Punkt der Emswölfe auf nationalem Parkett zu sorgen. Früh hinderte er seinen Gegner an der Rochade, so dass ein Turm in der Ecke eingesperrt blieb. Diesen „virtuellen Figurenvorteil“ ließ sich Viktor nicht mehr nehmen und vollendete zum 1:0.
Uwe Hänisch an Brett 8 opferte einen Turm für Angriff, der jedoch nicht durchschlug und „nur“ eine Figur und einen Bauern einbrachte. In Anbetracht der sich an anderen Brettern abzeichnenden Vorteile forcierte er eine Zugwiederholung und gab sich mit einem Unentschieden zufrieden. IM Danylo Shkuran gewann währenddessen souverän gegen den entblößten König seines Widersachers und stellte auf 2,5:0,5 für die Heimmannschaft.
Weiter ging es im Wechsel Remis/Gewinn; FM Uwe Kersten versuchte alles, der Gegner konnte jedoch die Stellung verschließen und so waren alle Gewinnmöglichkeiten vom Tisch – 3:1. IM Viktor Matviishen, U16-Vizeweltmeister 2018, zeigte derweil seine Klasse und überspielte den gewiss nicht schwachen FM Johannes Dorst nach allen Regeln der Kunst, bis dieser ein einzügiges Matt übersah! IM Artur Frolov, direkt nach einem Turniersieg in Lwiw angereist, remisierte ebenfalls und stellte damit den Mannschaftserfolg sicher.
Also war jetzt wieder ein voller Punkt dran, und den holte Alex Schmidt, nachdem er gegen Rita Yaghi lange Zeit recht verdächtig stand. Sein König stand im Brennpunkt einiger Attacken, doch das vermeintlich zwingende Opfer zum Sieg entpuppte sich als Mogelpackung, und Alex brachte den Materialvorteil sicher nach Hause. Fehlte noch FM Andriy Shankovsky, der ebenfalls gegen einen starken Angriff seines Kontrahenten anzukämpfen hatte. Nachdem sich der Pulverrauch über der Stellung verzogen hatte, blieb ein Springerendspiel mit Mehrbauern für Andriy über, das remis gegeben wurde. Endstand somit 6:2 und alleiniger Platz 1 in der Tabelle.
Am 16./17.11.2019 geht es in Marburg weiter. In der Doppelrunde dort treffen die Emswölfe dann auf die Schachfreunde Schöneck und den SV Oberursel.