Nach der 3. Mannschaft, die in der Nordhessenliga schon 4 Punkte Vorsprung hat, setzte sich gestern auch die 2. Mannschaft der Schachfreunde Bad Emstal/Wolfhagen in der Verbandsliga Nord endgültig von der Konkurrenz ab. Die Emswölfe lösten die Aufgabe im Nordhessenderby gegen aufopferungsvoll kämpfende Vellmarer souverän mit 5,5:2,5, während die Konkurrenz sich erneut gegenseitig die Punkte abnahm.
Der Kampf, der wegen eines rollstuhlgerechten Zugangs kurzfristig nach Ehlen verlegt werden musste, begann zäh und endete doch mit zwei schnellen Remisen. Jörg Wiegel zog nach schlechter Eröffnungsbehandlung die Reißlinie und bot Dr. Wolfgang Fichte remis an, was dieser nach einigem Nachdenken auch annahm. Wenig später folgten mit demselben Ergebnis Marcus Ramlow und Klaus Müller, trotz des optischen Vorteils hatte Weiß „irgendwie nichts“, wie Marcus verblüfft feststellte, der beim intensiven Nachdenken fast seine gesamte Bedenkzeit aufbrauchte.
Den Reigen der entschiedenen Partien eröffnete Andrey Cherny, der Eugen Knoth über ein Bauernopfer solange bearbeitete, bis dieser Material einstellte. Am Ende ging ein Bauer zu einer weiteren Dame und es folgte noch ein Turmopfer zum Matt. Juri Dovzik teilte sich anschließend die Punkte mit Jochen Weiss, wobei der Vellmarer wohl etwas besser stand, dann brachte Andriy Vachylya gegen David Halt den Punkt sicher nach Hause. Felix Kleinschmidt erzielte danach den einzigen vollen Punkt für Vellmar; ausgehend von einem Figurenopfer hatte er mit den weißen Steinen zwar Angriffsdruck, aber nicht wirklich etwas Zwingendes, und als alle Probleme für Schwarz gelöst schienen, griff Uwe Hänisch doch noch fehl, so dass Felix den schwarzen König mitten auf dem Brett erlegen konnte.
Den Mannschaftssieg stellte den Vselovod Rytenko sicher, der Leonid Dubinsky komplett überspielte, und danach passierte, was fast immer passiert: der „Python“ schlug wieder zu. Gemeint ist IM Andriy Shankovsky ob seines positionellen Spielstils, der sich selten eine Schwäche erlaubt und die Gegner langsam erstickt. So erging es auch dem starken Manfred Heinelt, der sich lange Zeit hervorragend zur Wehr setzte, um am Ende nach einem Qualitätsopfer in einer völlig trostlosen Stellung zu landen, in der nur noch die Aufgabe blieb.
Endstand damit 5,5:2,5 für die Emswölfe, die in der Tabelle nach 6 Runden nun 4 Punkte Vorsprung haben, da der direkte Verfolger Eppstein mit 2:6 in Niederbrechen unterging. Am nächsten Spieltag kann in Eppstein bereits Meisterschaft und Aufstieg in die Hessenliga perfekt gemacht werden!